B 74 Ortsumfahrung Ritterhude: Viertes Dialogforum setzt Fokus auf Verkehrssimulation

Quelle: Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV)

 

Am 22. November kam das Dialogforum zur B 74 Ortsumfahrung Ritterhude das vierte Mal zusammen, um sich zum aktuellen Planungsstand auszutauschen. Insgesamt 18 Mitglieder aus Politik, Wirtschaft, Umweltverbänden und Zivilgesellschaft nahmen an dem digitalen Termin der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV), Geschäftsbereich Lüneburg, teil. Im Mittelpunkt stand die Verkehrssimulation als wesentlicher Bestandteil der aktuellen Verkehrsuntersuchung.

Fachexperten des Planungsbüros IPROconsult GmbH und der Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert (IG Schubert) erläuterten in der Sitzung die Vorgehensweise bei der Verkehrssimulation. An sechs ausgewählten Knotenpunkten präsentierten sie die Ergebnisse im Detail – sowohl für die Ost- als auch für die Westvariante der geplanten Ortsumfahrung. „Mithilfe der Simulation können die Wechselwirkungen zwischen Streckenabschnitten und Knotenpunkten genauer untersucht werden, woraus sich zum Beispiel wichtige Erkenntnisse für die Ausgestaltung der einzelnen Knotenpunkte oder für die Straßenquerschnitte ergeben“, erklärt Thomas Müller, Ingenieur bei IG Schubert.

Einblicke in die Verkehrsentwicklung

Anhand von Videosequenzen, die für den Prognosezeitraum 2035 simuliert wurden, konnten die Mitglieder des Dialogforums nachvollziehen, welche Verkehrsströme in Zukunft zu erwarten sind. Im Austausch mit den Planungsbüros und den Planerinnen und Planern der NLStBV konnten die Mitglieder Fragen stellen und Hinweise aus ihrer lokalen bzw. fachlichen Expertise einbringen. „Solche Treffen sind sehr hilfreich, da die Mitglieder ganz nah an die laufende Planung herangeführt werden. Da die Ergebnisse der Verkehrssimulation später in den Alternativenvergleich einfließen, war uns der frühzeitige Austausch besonders wichtig“, betont Annette Padberg, Projektbereichsleiterin des regionalen Geschäftsbereiches Lüneburg der NLStBV. Gleiches gilt für die Ergebnisse der Kartierungen, die bei der fünften Sitzung des Dialogforums voraussichtlich im Frühjahr 2024 diskutiert werden.

Ausblick: Alternativenvergleich und Vorzugsvariante

Der Alternativenvergleich wird voraussichtlich im Sommer 2024 abgeschlossen sein. „Wir bereiten diesen wichtigen Schritt sehr sorgfältig vor. Immerhin geht es nicht nur um planerische und technische Aspekte, sondern vor allem auch um mögliche Auswirkungen auf die Umwelt und die Lebensqualität der Anwohnerinnen und Anwohner", erklärt Padberg. Die Ergebnisse des Alternativenvergleichs bilden die Grundlage für die Auswahl der Vorzugsvariante.

Informationen zur B 74

Auf der Projektwebsite zur B 74 Ortsumfahrung Ritterhude informiert die NLStBV kontinuierlich über den aktuellen Stand und die neuesten Entwicklungen im Projekt: www.strassenbau.niedersachsen.de/b74/. Hier können sich Interessierte auch über die Arbeit des Dialogforums informieren, Protokolle der vergangenen Sitzungen einsehen oder den Newsletter abonnieren. Fragen, Hinweise und Anregungen zur B 74 Ortsumfahrung Ritterhude nimmt die NLStBV unter B74OURitterhude@ifok.de entgegen.

Die Ortsumfahrung Ritterhude – ein Projekt mit langer Historie

Die B 74 verknüpft den Landkreis Osterholz mit den Metropolregionen Bremen und Oldenburg und bildet den Anschluss ans Fernstraßennetz. Zudem stellt sie einen Teil der Verbindung Schleswig-Holsteins und Skandinaviens nach Nordwest-Niedersachsen und den Niederlanden dar. Als Hauptverbindung zwischen Osterholz-Scharmbeck und Bremen hat die B 74 mit den Ortsdurchfahrten Ritterhude und Scharmbeckstotel eine hohe Bedeutung. Um die Strecke zu entlasten und die bestehende Westumfahrung Osterholz-Scharmbeck fortzuführen, fand die Ortsumfahrung Ritterhude bereits 1992 Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan.

1997 erfolgte das Raumordnungsverfahren, was 1999 mit der landesplanerischen Feststellung abschloss. In den Voruntersuchungen kamen zehn Varianten infrage, aus denen die östliche Verlegung der B 74 in die Hammeniederung als Vorzugsvariante hervorging. Fehlende Unterlagen zur Fauna-Flora-Habitat-Verträglichkeitsprüfung verzögerten jedoch die Linienbestimmung. Erst 2015 konnte die Ostvariante durch das Bundesverkehrsministerium linienbestimmt und die Planung fortgesetzt werden – mit der Auflage, dass ein Variantenvergleich Teil der weiteren Planung sein müsse. In dem Vergleich muss insbesondere die bisherige Bewertung des Vogelschutzgebietes Hammeniederung umfangreich konkretisiert und in Bezug auf den Natura-2000-Gebietsschutz untersucht werden. Im aktuellen Bundesverkehrswegeplan 2030 ist die Ortsumfahrung in den „Vordringlichen Bedarf“ eingestuft. Seit dem 1. Januar 2021 ist der Geschäftsbereich Lüneburg der NLStBV für das Projekt zuständig. Zuvor lag die Verantwortung beim Geschäftsbereich Stade. 

Dialogforum (Pressemitteilung)
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Dialogforum (Präsentation)
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Dialogforum (Protokoll)
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